Schlagzeug im Griff: Mehrspuraufnahmen quantisieren

OK, eine oder zwei Spuren zu quantisieren ist – wie ich letzte Woche in diesem Artikel gezeigt habe – keine große Kunst. Was aber, wenn man Instrumente wie z.B. ein Schlagzeug mit mehr als 2 oder sogar 8 Spuren aufzeichnet? Die Spuren müssen ja auch zusammen quantisiert werden. Aber wie?

Viele Spuren einfach quantisieren

Der Trick beim Quantisieren mehrerer Spuren liegt einfach nur in der Herangehensweise. Denn man sollte zwei grundsätzliche Dinge verinnerlichen, dann läuft die Quantisierung (fast) genau so einfach wie bei ein oder zwei Spuren.

Gruppieren vorm Quantisieren

Zum ersten fasst man die Spuren, die zusammen bearbeitet werden sollen, in einer Bearbeitungs-Gruppe zusammen. Jede DAW hat die Funktion Spuren in einer Bearbeitungsgruppe zusammenzufassen. Du solltest bei der Erstellung der Gruppe nur darauf achten, dass alle Spuren auch phasenstabil bearbeitet werden. Es dürfen sich also nicht kleine zeitliche Unterschiede bei der Bearbeitung ergeben, die den Sound verschlechtern. In Logic Pro X muss man das gesondert anwählen (Spuren zusammen quantisieren), in anderen DAWs wird automatisch davon ausgegangen, dass genau so bearbeitet werden soll.

Ein Königreich für eine Referenz

Zum zweiten – und damit die DAW nicht durcheinander kommt – sollten für die eigentliche Quantisierung ein oder zwei Referenz-Spuren ausgewählt werden. Also Spuren, die quasi die Orientierungs-Transienten für die Quantisierung bieten. Beim Schlagzeug sind das in der Regel Bassdrum (Kick) und Snare. Die übrigen Spuren wie HiHat, Toms, Overheads Raum und gegebenenfalls „Wurst“ (siehe hierzu auch dieser Artikel) werden dann an den beiden Referenz-Spuren ausgerichtet. So verhindert man zum einen ein Transienten-Chaos und zum anderen eine Menge nachträglicher Handarbeit.

Hand anlegen wird empfohlen

Apopros Handarbeit. Nachdem die Transienten der Spuren also erkannt, zugeordnet und die Referenzspuren benannt sind, findet in der Regel die Quantisierung statt. Je nachdem welches Raster man passend zum Groove wählt ist aber sicher noch ein wenig Handarbeit angesagt. Denn auch die besten Transienten-Erkennung liegt mal falsch. Hier sollte man also den ganzen Song noch mal von vorne bis hinten durchhören und bei falschen Transienten-Zuordnungen einfach von Hand korrigieren. Das kann zwar je nach Groove ein bisschen Zeitaufwendig werden. Aber das Endergebnis wird für sich sprechen, denn wie sagte unser Omma schon immer? „Hauptsache et groovt!“

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