#18: 3 Tipps für fettere Gitarren im Refrain | Recording-Blog Adventskalender

Von Jonas  |  Mix-Praxis 

Der harte Rock lebte nicht nur früher sondern auch und gerade heutzutage von fetten Gitarren. Und auch wenn sich in den letzten 30 – 40 Jahren das Verständnis für den Bergriff „fett“ ein wenig gewandelt hat, so gab es damals wie heute ein paar Prinzipien, die man nu beachten musste und schon erhält man quasi als Gegenleistung eine fette und breite Gitarrenwand. Drei Dinge, die ich in diesem Zusammenhang nahezu immer mache, sollen heute unser Thema sein!

1. Kontrast

Damit die Gitarren im Refrain so richtig aufgehen und eine reelle Chance haben, fett und breit zu werden, müssen sie natürlich vorher etwas weniger fett und breit sein. Ich achte zu diesem Zweck darauf, dass ich in der Strophe nur 2 Gitarren (eine links, eine rechts) verwende und der Sound dieser Gitarren nicht so höhenlastig und eher dunkel ist. Dies ist dann auch der Sound der Basisgitarren, die im Prinzip den Ganzen Song durchspielen.

2. Mehr Gitarren

In der Strophe addiere ich dann natürlich für die volle Gitarrenwand weitere Gitarren. Diese allerdings nicht unbedingt in der selben Lage (am besten eine Oktave höher und/oder tiefer) und noch besser mit anderer Gitarre und anderem Verstärkersound. Dieser darf dann durchaus höhenlastiger ausfallen, da die zusätzlichen Höhen links und recht außen auch das Stereobild breiter erscheinen lassen.

3. Die geheime Zutat

Es klingt völlig genrefremd und wahrscheinlich würde keine Band mit den Wurzeln im Rock es zugeben, aber dennoch kann man mit einem schönen und breiten Synthesizer das breite und fette Soundbild der Gitarrenwand noch mal deutlich unterstützen. Ich nehme hier gerne einen langsam modulierenden Sägezahn-Sound und doppele damit die Grundtöne der Hauptgitarren. Hierbei ist darauf zu achten, dass der Sound keine starken Transienten hat, die eventuell die Aufmerksamkeit auf den Synth lenken können. Außerdem muss man beim eher ungenauen Timing der Gitarren darauf achten, dass man genau die richtigen Anschlagpunkte trifft. Einfach einspielen und durch-quantisieren geht hier in der Regel schief. Nun den Synth noch so gerade bis zu Wahrnehmungsgrenze dazu schieben und schon sind die Gitarren noch fetter als zuvor. Der Synth sollte so laut sein, dass er als eigenständiges Instrument nicht zu hören ist und nur auffällt, wenn man ihn stumm schaltet und plötzlich etwas zu fehlen scheint.

https://youtu.be/kHPbubujT20

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