Was ist Top Down Mixing und wofür ist es gut?

Von Jonas  |  Mix-Praxis 

Schneller und profesioneller mit Top Down Mixing?

Immer wieder ist in Berichten verschiedener Mix-Techniken von „Die einzig wahre Mix-Technik“, „Das wird Deine Mixe auf immer verändern“ oder auch „Einfach, schnell und professionell“ die Rede. Aber ist es wirklich so einfach? Und ist das Top Down Mixing der Heilsbringer im Studio-Zirkus?

Ich bin kein Freund von diesen ultimativen Aussagen nach dem Motto „Nur so geht´s, alles andere ist unprofessionell“, aber ich lass mich gerne auf Sachen ein um daraus für mich einen Vorteil zu ziehen. Und die Top Down Mixing Methode hat es zwar nicht geschafft, meinen Mix-Prozess komplett auf den Kopf zu stellen. Sie hat mir aber ein sehr hilfreiches Hilfsmittel an die Hand gegeben, das mir oft genug Zeit, CPU-Power und damit auch Nerven spart!

Top Down Mixing – von oben nach unten

Stellt man sich sein Mischpult mal als Pyramide vor, dann wäre oben an der Spitze der MasterBus und unten im Fundament wären sämtliche Instrumenten-Kanäle. Normalerweise würde man die Instrumente erst einzeln und dann zusammen mischen, mit PlugIns verschönern, in Bussen zusammenfassen und so den Mix Stück für Stück wachsen lassen. Beim Top Down ist es etwas anders, zumindest was den Einsatz von Plugins angeht!

Erst Struktur und Level setzen, …

Denn beim Top Down Mixing wird zunächst ein Roughmix aller Instrumente erstellt, ohne dass man ein PlugIn benutzt. Nur mit Panorama und Volume werden alle Instrumente in ein gutes Verhältnis setzt. „Gut“ bedeutet dabei, dass im Idealfall alle Instrumente zu hören sind und der Song sich schon mal wie ein echter Song anfühlt – nur eben mit ungeschönten Instrumenten und Stimmen. Dabei sollte man in seiner Mix-Struktur bereits beachten, dass man Instrumente wie Schlagzeug, Gitarren, Gesang und so weiter in einem eigenen Bus zusammenfasst. Diese Busse können dann auf zwei dem MasterBus vorgelagerte Busse laufen – einer für Musik, einer für Gesang. Und diese führen wiederum zum Haupt- bzw. MasterBus.

… dann mit PlugIns verschönern

Ist alles passend strukturiert, sowie Level und Panorama gesetzt, beginnt erst der eigentliche Mix Prozess beim Top Down Mixing: Man startet im MasterBus und formt den vorliegenden Klang mithilfe von Kompressor, Equalizer und was einem sonst noch so gefällt. Natürlich nicht übertrieben, sondern adäquat, denn man wird den Mix nicht komplett im MasterBus erstellen. Hat man ein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht, geht man eine Eben tiefer und bearbeitet nun die Busse für Musik und Gesang. Anschließend die den Instrumenten vorgelagerten Busse und zu guter letzt – aber nur bei Bedarf – die Instrumente selber.

Muss man so arbeiten?

Natürlich muss man so nicht arbeiten, aber man kann. Ich persönlich nutze diesen Prozess zum Beispiel nicht um meinen gesamten Mix zu gestalten. Allerdings nutze ich das Top Down Mixing sehrwohl um ähnlich klingende oder gleichartige Instrumente / Stimmen gesammelt zu bearbeiten. Zum Beispiel viele Streicher, Gitarren oder auch Harmoniegesänge (von mir Chöre genannt). Diese fasse ich wie oben beschrieben in Bussen zusammen, setze Level und Panorama in den Einzelspuren und bearbeite dann aber erst im dazu gehörigen Bus mit PlugIns. Spart Zeit, Nerven und vor allem CPU-Power!

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