Warum Mono für Stereo wichtig ist | Adventskalender #13

Von Jonas  |  Mix-Praxis 

„Was interessiert mich Mono, das ist der Sound des letzten Jahrtausends!“ So oder so ähnlich lauten Kommentare unter Videos zum Thema „Mischen in Mono“, die ich bisher gemacht habe. Und erst mal kann man dem auch Glauben schenken. Wenn man dann aber bedenkt, dass schon heute mehr Musik mobil abgespielt wird als stationär, und wenn man dann noch bedenkt, dass viele Zuhörer sich noch nicht mal mehr die Mühe machen, zu diesem Zweck Kopfhörer einzustecken, dann ist das Gegenteil eher der Fall, nämlich: „Mono ist das neue Stereo!“

Die Wahrheit liegt in der Mitte

Natürlich haben beide irgendwie recht, aber nichtsdestotrotz ist es wichtig, seinen Mix in Mono zu überprüfen. Denn Instrumente, die in Stereo klar und präsent wirken, können in Mono abgehört wegen Maskierungseffekten durch andere Instrumente oder Phasenprobleme  komplett unhörbar werden. Und wenn das dann noch die für den Song so wichtige Hook-Line war, dann ist der Song in Mono weitgehend unbrauchbar. Denn Songs werden natürlich nicht nur auf dem Handy in Mono gehört, sondern immer noch auf vielen Radios und (!)  in Club und Disco – das wissen die Wenigsten!

Wer nicht hören will muss fühlen

Also am besten immer als letztes PlugIn im Masterbus ein PlugIn, das die Möglichkeit bietet, den Mix auf Mono umzuschalten. In Logic Pro X das Gain Utility, in Studio One das Mix-Tool und wenn nichts davon verfügbar ist geht auch bestens das kostenlose PlugIn bx_solo von Brainworx / Plugin-Alliance, das neben der variablen Stereoweite (zwischen Mono und überbreitem Stereo) auch noch die Möglichkeit bietet, den Mono- und Stereo-Anteil des Mixes solo abzuhören – ein absolutes MustHave!

Nicht schön, geht aber

Natürlich macht das Abhören in Mono keinen Spaß, aber darum geht es auch nicht. Denn noch weniger Spaß macht es, den besten Freunden den neuen Song am Handy vorzuspielen und die Hälfte des potentiellen Welthits ist nicht zu hören, weil man vergessen hat den Song in Mono zu überprüfen. Wie das in meinem Fall übrigens klingt, könnt Ihr im aktuellen Video quasi „am eigenen Leibe hören“:

https://www.youtube.com/watch?v=0MsxgshXGOc

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