Es gibt Musikstile, bei denen man auf der Stimme keinen affälligen Raum-Effekt haben will oder aus Genre-Gründen sogar darf.. So ist im Rap die Stimme oft ganz ohne jedwede Räumlichkeit gemischt – also (furz-)trocken! Dennoch kann es Sinn machen, die Stimme mit einer subtilen Räumlichkeit zu bedenken, um sie einfach besser im Mix zu integrieren. Hier schlägt die Stunde des Slapback-Delays!
Schlag zurück – oder Slapback
Das Slapback-Delay stammt aus den Anfangstagen des Home-Recording! Les Paul, seines Zeichens Gitarrist, Heimstudio-Besitzer und leidenschaftlicher Tüftler, erfand 1951 (!) das Band-Echo, das schon bald den berühmten Memphis-Sound prägen sollte. Und zwar mit einem ganz kurzen Echo, genannt Slapback-Echo oder -Delay. Mischt man der Stimme dieses mit 100 – 150 ms sehr kurze Mono-Delay ausreichend laut hinzu, bekommt man sofort diese berühmte Gene Vincent-Be bop a lula-Feeling. Passt für diesen Style übrigens auch wunderbar auf der Gitarre!
Vocals räumlich mit Slapback
Mischt man den Slapback-Effekt aber nur ganz knapp an der Hörgrenze hinzu, wirkt er deutlich subtiler und ist damit in nahezu allen Genres einsetzbar. Denn subtil hinzugefügt wirken die Vocals räumlicher, fügen sich besser in den Mix und wenn man es nicht weiß, würde man behaupten, auf der Stimme ist kein einziger Effekt. Du merkst es quasi erst, wenn Du das PlugIn mal ausschaltest, denn dann fehlt etwas und genau so soll es sein.
Ein räumlicher Startpunkt beim Vocals abmischen
Man kann aber ein Slapback-Delay auch als erstes räumliches Plugin nutzen, wenn man den Gesang in den Mix integrieren möchte. Zunächst ein dezentes Slapback-Delay für die Grundräumlichkeit. Anschließend ein etwas längeres Delay (Mono oder Stereo) für die Tiefe (wie in diesem Beitrag) und anschließen nach Geschmack mit Hall auffüllen – fertig!