Subtil, aber effektiv: Bass größer und breiter im Mix

Von Jonas  |  Mix-Praxis 

Bass breiter im Mix platzieren

Der Bass gehört in die Mitte. Punkt. Das ist soweit richtig, dennoch hat man bei Pop-Produktionen immer wieder den Einsruck, dass der Bass eben nicht nur auf die Mitte beschränkt ist, sondern durchaus größer und breiter wirkt. Aber wie kann man das auch für den eigenen Song hinbekommen?

Breiter Bass ohne Phasenprobleme

Wenn man nun mit Modulatonseffekten oder sogar einem Verbreiterung-PlugIn wie dem Wider rangeht (mehr Infos zum Wider hier), kommt man schnell in die Bredouille und handelt sich Phasenprobleme beim Bass ein, die im schlimmsten Fall zu einer teilweisen Auslöschen des Bassbereiches führen können. Abhilfe schafft hier erst die Betrachtung des Basses als Instrument mit drei wichtigen Frequenzbereichen: Einmal das Fundament mit allem unter 100 hz, der „Bauch“ zwischen 100 und 250 hz und eben der Bereich oberhalb 250 hz, den ich für den heutigen Trick nutzen werde!

Breitere Vocals-Trick geht auch mit Bass

Das Prinzip ist ähnlich dem „breitere Vocals“-Trick, den ich hier schon mal ausführlich behandelt habe. Genau wie da duplizieren wir zunächst die Spur, die wir breiter im Mix haben wollen. Und zwar 2 Mal! Eine duplizierte Spur nennen wir Bass L, die andere Bass R und schieben sie im Panorama auch genau an diese Position, also nach links und recht außen.

Verstimmt, verzögert und abgeschnitten

Um jetzt nicht Gefahr zu laufen, dass wir im nächsten Schritt Phasen-Auslöschungen im Tiefbass-Bereich bekommen, schneiden wir auf den neuen Spuren jeweils mit einem EQ per LowCut alles unterhalb von 250 hz ab! Der eigentliche Trick ist nun die beiden Spuren jeweils leicht zu verstimmen und zeitlich zu verzögern. Dazu stimme ich mithilfe der DAW (oder einem passenden Pitch-PlugIn) die linke Spur um 20 Cent höher und verschiebe sie per Spur-Delay um +20 ms nach hinten. Umgekehrt wird die rechte Spur um 20 Cent nach unten verstimmt und mit -20 ms „nach von“ gezogen.

Bis zur Hörgrenze – und nicht weiter!

Wir haben nun also drei Basspuren: Die Ausgangsspur, die linke und die rechte. Nun werden die neuen Spuren bis zur Hörgrenze zum normalen Bass hinzugemischt. Hörgrenze bedeutet in diesem Fall, wenn Du die neuen Spuren nicht nur fühlst, sondern bewusst erkennen und hören kannst, sind sie zu laut. Dann am besten wieder 1-2 db zurückziehen und schon solltest Du den richtigen Punkt der Hörgrenze gefunden haben. Das Ganze machst Du natürlich nicht im Solo-Modus (also nur die Bass-Spuren), sondern am besten im gesamten Mix. Zur Kontrolle kannst Du die neuen Spuren mal zusammen stummschalten und überprüfen, ob dabei im Mix etwas fehlt, was Du vorher nicht so richtig benennen konntest. Fehlt etwas, bist Du im richtigen Bereich für die neuen Spuren, fehlt nichts einfach noch mal 1-2 db oben drauf und noch mal überprüfen.

Fazit

Das Ergebnis ist ein subtil größerer und breiterer Bass, der den Mix deutlich besser auffüllt ohne ihn aber zu übernehmen oder zu aufdringlich zu sein. Und das ist es ja auch, was man möchte! Schreib mir gerne mal Deine Erfahrungen unten in die Kommentare und ich bin schon sehr gespannt, was es bei Dir und Deinen Mixen ausgemacht hat 🙂

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