Soundcheck Dynamische Mikros | Adventskalender #11

Von Jonas  |  Mix-Praxis 

Dynamische Mikrofone stehen ja immer ein wenig im Schatten ihrer glamourösen Geschwister, den Großmembran-Kondensator-Mikrofonen, mit denen ich mich ja in einem eigenen Soundcheck schon mal auseinandergesetzt habe (Soundcheck Großmembraner). Diese hochauflösenden Feingeister sollen also in allem besser sein als ihre veralteten Tauchspul-Verwandte. Aber ist das auch so?

Fakt ist …

Die Großmembraner scheinen zunächst einmal in einer völlig anderen Preisliga zu spielen. Gibt es zum Beispiel den Klassiker SM-57 von Shure schon für etwas mehr als 100 Euro, so beginnt das günstige Rhode NT-1A bei knapp dem Doppeltem! Nach oben scheinen bei Großmembranern keine Grenzen gesetzt, der Oberklasse-Dynamiker Shure SM-7B kostet dagegen knapp 400 Euro – Ende!

Aber es gibt natürlich auch im Klang Unterschiede: Dynamische Mikros sind zunächst nicht so hochauflösend und feinfühlig, was sie für leisere Stimmen oder feiner Instrumente wie Violinen oder leise Akustikgitarren jetzt nicht zur ersten Wahl macht. Auf der anderen Seite ist aber genau dieser Makel ein Vorteil, denn Nebengeräusche wie zum Beispiel ein leichtes Rechner-Rauschen oder Trittschall/Handgeräusche sind bei weitem nicht so große Probleme, weswegen sogar Leute wie Chris Martin von Coldplay gerne direkt im Studio mit dem Dynamischen Mikro in der Hand einsingen – Performance vor Megasound ist hier die Devise! Außerdem prädestiniert diese Eigenschaft diese Mikrofone für laute Stimmen, Gitarrenamps, Snares, etc. . Allerdings benötigen dynamische Mikros aufgrund der fehlenden Elektronik prinzipbedingt einen kräftigeren Preamp, was erfordert, dass dieser im High-Gain-Bereich möglichst rausch- und brumm-arm arbeitet, damit dies den Mix am Ende nicht doch noch negativ beeinträchtigt! Dabei ist ein höherer Rauschpegel im Mix weniger schlimm als ein deutliches Brummen!

The Sound of Musik

Es treten an die schon erwähnten Shure SM-57 (109 €) und Shure SM-7B (425 €) sowie ein Sennheiser MD-441 (725 €). Um jetzt aber zu beschreiben, wie die für diesen Klangtest ausgewählten Kandidaten klingen, muss wohl jeder selber hören. Und das könnt Ihr im passenden Video oder noch besser zum selber Ausprobieren mit den dazugehörigen Soundfiles, die es hier (ca 130 MB, Tempo 135 bpm) zum Download gibt. Alle Spuren sind bis auf eine Normalisierung unbearbeitet und können so als 24-bit-WAV direkt in die DAW gezogen werden. Viel Spaß beim reinhören 🙂

https://www.youtube.com/watch?v=_W3at4QlrZI

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