Nachdem wir letzte Woche die Pilotspur aufgenommen haben geht es nun ans Eingemachte. Wir werden das Schlagzeug aufnehmen und damit das Fundament unseres neuen Songs bilden. Wie letzte Woche auch kannst Du Dir hier die Spuren für Deine DAW oder gleich die ganze Studio One 3 Session herunterladen:
02 Studio One Session Drums aufnehmen
Schlagzeug aufnehmen als Basis
Das Zentrum eines Songs ist für mich immer der Beat. Speziel wenn ich mit einem echten Schlagzeug arbeite, sollen sich alle anderen Instrumente am Schlagzeug orientieren. Vor allem der Bass muss sehr nah am Schlagzeug gespielt sein, daher hilft es entweder beide zusammen aufzunehmen oder wie in diesem Fall erst das Schlagzeug und dann direkt den Bass. Und auch wenn man ein nicht ganz so stabiler Drummer wie ich ist, kann man mit dieser Aufnahmereihenfolge dafür sorgen, dass Bass und Schlagzeug immer gut zusammenspielen.
Richtig viele Spuren
Ein echtes Schlagzeug kann man zwar auch mit nur einem Mikro aufnehmen, ich mache mir für diesen Song aber schon die Mühe mit 8 Mikros aufzunehmen. Folgende Mikros setze ich ein:
- Kick außen: Audix D6
- Kick innen: Shure Beta 91a
- Snare: Shure Beta 57
- HiHat: Beyerdynamic M160
- Wurst: Shure SM57
- Overheads: Cascade Fat Hat II
- Raummikro: Neumann U-87
Wenn Du nicht weißt, was die Wurst ist, dann schau mal hier rein: Mixpraxis: Jetzt geht´s um die Wurst! Ich lege in Studio One 3 als weitere Vorbereitung 8 neue Spuren an, benenne diese je nach Trommel und Mikro und weise die passenden Eingänge von meinem Interface zu.
Achtung – Aufnahme
Und schon kann es losgehen. Ich spiele meistens erst mal locker mit und erarbeite mir dann mit jedem Durchlauf mehr von dem, was ich später aufnehme. Wenn ich mich dann bereit fühle und den Eindruck habe, dass ich den richtigen Groove habe (und in meinem Fall auch in der Lage bin diesen zu spielen) geht´s los. Im Idealfall habe ich nach spätestens 5 Durchläufen eine funktionierende Aufnahme auf der Festplatte.
Ich nehme grundsätzlich mehrere Takes (Versuche) auf. Hierfür gibt es einen guten Grund: Sollte ich in einem an sich guten Take einen Fehler gemacht haben, besteht die große Wahrscheinlichkeit, dass ich in einem der anderen Takes an der Stelle keinen Fehler gemacht habe. Ich kann also kleinere Fehler „ausbessern“, indem ich per Comping einfach repariere. Und das geht auch bei Mehrspuraufnahmen einwandfrei, wenn man alle betroffenen Spuren vor dem Comping in eine Gruppe packt. Nur dann werden nämlich die gewünschten Änderungen auf allen Drum-Spuren an der selben Stelle durchgeführt.
Nach der Aufnahme ist vor dem Mix
Den Mix unseres Songs machen wir ja am Ende des Aufnahmeprozesses in einem großen Live-Event. Damit ich mich aber bei allen folgenden Aufnahmen auch gut fühle, nehme ich nun einen grundsätzlichen Mix vor, damit das Schlagzeug schon mal Spaß macht und mich bei den kommenden Aufnahmen zu weiteren tollen Aufnahmen motiviert. Es macht halt einfach mehr Spaß in einem gut klingenden Song mitzuspielen, als in einem undefinierbaren Soundbrei. Und es ist auch einfacher.
In unserem Fall habe ich nur mit Equalizern den Sound geformt, damit ein akzeptabler Drum-Sound herauskommt. Anschließend habe ich noch alle Drumspuren auf einen eigenen Drum-Bus geroutet. So habe ich das ganze Instrument auf einem einzigen Bus gesammelt vorliegen. Das Ergebnis kannst Du Dir im Video anhören und nächste Woche geht´s dann an den Bass. Mal schauen was mir dazu so einfällt und falls Du auch eine gute Idee für den Bass, die Gitarren oder den Gesang haben solltest, schick sie mir gerne an jonas@recording-blog.com. Ich freue mich drauf 🙂