Manchmal ist es wie verhext, man gibt sich so viel Mühe mit dem Mix, aber der Bassbereich (LowEnd) im Mix klingt irgendwie unsauber. Das könnte daran liegen, dass der Grundton der Bassdrum mit der Grundtonart des Songs kollidiert. „Grundton der Bassdrum?“ fragst Du Dich? Ja, auch wenn er noch so kurz oder subtil ist, auch Trommeln wie die Bassdrum haben einen Grundton, den man stimmen kann. Und wenn dieser Grundton mit der Tonart im Song kollidiert (wie Du die Tonart herausfindest habe ich hier erklärt), muss man kein Genie sein um zu erkennen, dass da von Grund auf etwas unharmonisch ist.
Bassdrum nicht in der Song-Tonart
Eine Bassdrum besteht natürlich immer und zuerst mal aus dem Transienten, also einem kurzen Geräuschartigen Anschlag, der den Kick in der Bassdrum ausmacht. Direkt darauf folgt allerdings der Ton und der Ausklang der Basstrommel. Und wenn er auch noch so kurz ist, er ist da. Wenn man sich nun vorstellt, dass der Grundton der Bassdrum ein D ist, der Song ist aber einen ganzen Ton tiefer in C, dann muss das kollidieren. Dennoch ist der negative Effekt dieser Dissonanz zunächst einmal subtil, einige nehmen ihn vielleicht gar nicht wahr. Aber das LowEnd klingt in solchen Situationen immer etwas unsauber.
Bassdrum in Stimmung die richtige bringen
Um die Bassdrum nun an die Song-Tonart anzupassen muss man zunächst einmal die Basis unterscheiden, denn man kann nicht jede Bassdrum mal eben locker durchstimmen. Kommt die Bassdrum aus dem Drummie (Drum-Computer), dem Sampler oder man nimmt sie selber auf, kann man bei der Aufnahme bzw. Programmierung schon bestimmen, welche Grundton die Bassdrum haben soll. Liegt sie jedoch als fertiger Loop oder bereits aufgenommene Spur vor, sind die Einflussmöglichkeiten zwar beschränkter, aber dennoch nicht komplett vom Tisch.
Drum-Computer / TR-808 / Sampler
Bei synthetischen Quellen wie Drummie, analoger Drum-Synthesizer oder einem Sampler kann man die Kick in der Regel ganz einfach durchstimmen. Meistens ist irgendwo im PlugIn oder Sampler ein der Bassdrum zu Grunde liegender Notenwert angegeben, und wenn man diesen durchstimmt, wird die Kick in jeder Richtung mit transponiert. Hat man die Bassdrum eines TR-808 auf der Tastatur liegen, kann man diesen sogar genau so locker spielen, wie einen Bass und damit immer den richtigen Grundton der Bassdrum erreichen.
Bassdrum selber aufnehmen
Ich wie, es klingt aufwendig, sein Drumset für jeden Song neu zu stimmen. Aber wenn man sich eine riesige Mühe macht seinen Song bestmöglich aufzunehmen, dann sollte das vorherige Stimmen der Bassdrum nicht als unüberwindbare Hürde gelten. Wenn also möglich, sollte der Drummer die Bassdrum vor der Aufnahme am besten auf den Grundton des Songs bringen. DAs bedeutet im Mix definitiv ein Problem weniger.
Loops und fertig aufgenommene Drums
Etwas schwieriger gestaltet sich die Einflussnahme bei Loops und fertig aufgenommenen Drums. Denn hier ist der Sound der Bassdrum schon fest vorgegeben, der Grundton also nicht unbedingt variabel anzupassen. Dennoch kann man ein wenig Einfluss mit einem EQ nehmen. Denn bei den meisten Loops und akustischen Bassdrums wird ja im Bass-Bereich mit einem EQ etwas angehoben, um mehr Druck in den Sound zu bekommen. Wenn man nun vor dem Einsatz des EQs weiß, welcher Grundton dem Song zu Grunde liegt, kann man die Anhebung sehr gezielt genau beim Grundton vornehmen. Ist der Song zum Beispiel in C, hebt man entsprechend bei 65 hz an (entspricht C2 auf dem Klavier).
Welche Frequenz entspricht welchem Ton?
Man kann die Frequenz, die einem Ton zugrunde liegt natürlich aus fertigen Tabellen wie dieser hier entnehmen. Noch einfacher und dabei auch noch praktischer kann man mit einem Analyzer wie dem Voxengo SPAN arbeiten. Dieser zeigt Dir im Analyzer-Fenster an der jeweiligen Mausposition an, welche Note der speziellen Frequenz zugrunde liegt. Da der SPAN auch im Mix-Alltag sehr detailliert anzeigen kann, wie die Frequenzen im Mix verteilt sind, ist dieser aber auch allgemein sehr hilfreich. Hier kannst Du Dir den SPAN herunterladen!