Rückwärts gedacht: Cooler Flächensound mit Gitarre ohne PlugIns

Von Jonas  |  Mix-Praxis 

Mixpraxis #34: Auch mit Gitarren kann man einen coolen Flächensound in den Song-Hintergrund zaubern!

Kann man auch mit einer Gitarre einen interessanten Flächensound im eigenen Song erstellen? Na klar, und dafür braucht man deutlich weniger Aufwand oder PlugIns, als man denkt! Wie in meinem heutigen Beispiel, in dem ich nur ein wenig rückwärts (also reverse) denken musste:-)

Vielsaitig geschult

Ich bin ein Gitarrist mit beschränkten Fähigkeiten an den Tasten meines Keyboards. und daher bin ich natürlich was Harmonien und Akkorde angeht an den Saiten deutlich geschmackssicherer als an den Tasten. Einen Flächensound, der einem den Hintergrund des eigenen Songs schön auffüllt, kann man so zwar mit Akustikgitarre oder E-Gitarre erstellen, aber ein Synthesizer, Fender Rhodes oder ein Piano ist hier deutlich dichter und vielseitiger. Trotzdem habe ich neulich einen coolen Weg gefunden, meinen Gitarrensound zu verlängern und gleichzeitig einen interessanten Sound bzw. Effekt zu erstellen.

Worüber reden wir denn hier?

Die Ausgangssituation war, dass ich in einem Pattern mit der E-Gitarre einen Akkord sauber angeschlagen habe, der 2 Takte lang stehen bleiben sollte. Was bei einem Piano oder Synthesizer noch einigermaßen machbar ist, ist bei der Gitarre eher schwer, da der angeschlagene Akkord deutlich schneller verklingt, als ein Piano mit gedrücktem Haltepedal. Mit anderen Worten: 2 Takte schaffte die Gitarre nicht. Ich wollte aber auch nicht mit Hall oder Delays arbeiten, um das ganze vom Gesamtcharakter eher trocken zu gestalten.

Rückwärts ist das neue Vorwärts

Aber ein kleiner Trick hat mir eine wirklich toll klingende Möglichkeit gegeben, den Akkord der Gitarre zu verlängern und gleichzeitig einen coolen Effekt damit zu erzielen. Wie gesagt, die Gitarre hat alle zwei Takte einen neuen Akkord angespielt!

Ich habe also die Gitarre zunächst in jeweils eintaktige Stück geschnitten und dann jeweils den zweiten Takt jedes Akkordes gelöscht. Anschließend habe ich alle noch vorhandenen eintaktigen Akkorde auf die nun freien Stellen kopiert. Damit klingt es ungefähr so, als wenn ich jeden Takt einmal den Akkord angespielt habe. Jetzt kommt aber der Trick! Die soeben kopierten Schnipsel habe ich nun per Mausklick auf Rückwärts gestellt und der Effekt ist grandios. Denn damit spielt die Gitarre den Akkord im jeweils ersten Takt an, dieser scheint zu verklingen und schwillt im zweiten Takt dann wieder auf die ursprüngliche Lautstärke an. Nur, um dann direkt weiter in den nächsten Akkord zu führen. Das Ganze wiederholt sich und gibt nicht nur einen tollen Flächensound, sondern auch ein rhythmisches Element im Song, das zumindest mir an dieser Stelle gut gefallen hat.

Vielseitig einsetzbar

Wie ich finde ein cooler neuer Effekt zum Thema Rückwärts das ich ja auch schon in diesem Artikel mal mit Bezug auf einen Rückwärts-Hall angesprochen habe! Und das funktioniert natürlich auch mit allen andren Instrumenten, bei denen ein Akkord relativ zügig ausklingt. Dazu zählen dann auch Synthesizer, Fender Rhodes, Wurlitzer, Klavier, Flügel, und viele mehr. Nachmachen auf jeden Fall empfohlen 🙂

Das Pattern für Studio One 3 zu diesem Beispiel findest Du übrigens zum download im Mitgliederbereich, in dem Du dich hier kostenlos anmelden kannst!

https://youtu.be/0xcrJINpY4E

>
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner