Viele Mischer sagen, dass sie ihren Drumsound mit den Overheads beginnen und diese als Basis für ihren Drumsound nutzen. Die einzelnen Mikros werden dann je nach Geschmack dazugegeben um den Sound des gesamten Instruments zu vervollständigen. Noch mehr Mischer sagen, dass sie ihren eigentlichen Snare-Sound aus den Overheads holen und durch das Mikro, das direkt an der Snare steht, nur noch auffüllen. Was aber, wenn man die Overheads zwar nutzen möchte, der Snare-Sound aber hauptsächlich vom Snare-Mikro kommen soll?
Wunderwaffe Siedechain
Wie so oft wird ein sidechain-fähiger Kompressor zu unserem kongenialen Verbündeten. Denn wenn man in den Kanal der Overheads nun genau diesen Kompressor reinlädt, und dieser das Signal  eben immer nur dann komprimiert (und damit leiser macht), wenn die Snare spielt, löscht der Trigger jeder Snare dieselbe aus den Overheads soweit raus, das der Fokus im Gesamt-Drumsound komplett auf das Snare-Mikro gerichtet wird.
Dass Attack sollte man hier schnell einstellen, damit möglichst wenig der Snare durch den Kompressor durchgeht und das Release sollte man so justieren, dass der Rest im Overhead-Signal nicht zu sehr verbogen oder allzulange ausgeblendet wird. Bei einer recht hohen Ratio und ohne MakeUp-Gain kann man nun per Threshold ganz einfach regeln, wie viel oder wenig von der Snare noch übrig bleiben soll -toll!
Was heißt hier Dynamik, ich kann nicht lauter …
So bekommt man also die Snare aus den Overheads. Um aber beispielsweise im Arrangement zum Refrain hin den Drumsound leicht zu verändern, kann man genau diesen Kompressor über eine Automation einfach wieder deaktivieren und erhält so eine schöne dynamische Steigerung des Gesamtsounds, indem man die Snare einfach wieder in den Overhead-Sound einfügt. Und so kann man mit diesem Trick – wenn man möchte – sogar zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen!