Neue Serie: Wir mischen einen Song | Mix Session einrichten | Episode 01

Von Jonas  |  Mix-Praxis 

Wir mischen einen Song - Episode 01

Wir mischen einen Song

Es ist mir eine unendliche Freude Dir heute meine neue Video- und Artikel-Serie mit dem schönen Titel „Wir mischen einen Song“ vorstellen zu dürfen. In dieser geht es darum, Dir meinen Mix-Prozess strukturiert und von vorne bis hinten zu zeigen, damit auch Du demnächst deutlich zielführender abmischen kannst und Dich nicht von den unendlich vielen Tipps und Tricks verwirren lassen musst, die ich ja auch hier im Recording-Bog anbiete und zeige!

Gute Vorbereitung = stressfreier Mix

Jeder Mix benötigt auch ein wenig Vorbereitung. Dazu zählt für mich, die Spuren in die Session zu laden und Session so weit vorzubereiten, dass man für den ersten Federzug schon mal ein paar Grundvoraussetzungen geschaffen hat. Zunächst aber erstellen wir mal eine Session, die wir idealerweise bei der Erstellen sowohl passend benennen, als auch schon mal das richtige Tempo unseres neuen Mixes einstellen. In unserem Fall sind das 150 bpm (Beats per Minute / Schläge pro Minute).

Ist das erledigt, finden wir eine leere Session, in die wir nun per Drag&Drop die Spuren aus dem o.g. Paket einladen können. Dazu musst Du zunächst das getippte Paket der Spuren in einen Ordner entdecken. Anschließend mit STRG-A (oder beim MAC CMD-A) alles Spuren im Ordner markieren und in den Arrangementbereich der geöffneten Session ziehen und auf den ersten Takt positionieren. Die DAW legt automatisch die passenden Kanäle an und färbt alle Spuren auch schon mal unterschiedlich ein.

Einheitlicher Farbcode für mehr Übersicht

Nachdem die Spuren nun in der Session sind, sortiere ich diese nach meinem eigenen Geschmack. In der Regel ist ganz oben ein (oder mehrere) Referenztitel. Darauf folgen die Drums/Beats/Percussion, der Bass, Gitarren, Keyboards und schließlich die Gesangsspuren – also die Vocals. Um auch in einer größeren Session nicht den Ãœberblick zu verlieren, färbe ich die Spuren zudem immer gleich ein. Drums sind rot, Bass gelb, Gitarren grün, Vocals blau und so weiter. So kann ich schon an der aber der Kanäle und Spuren erkennen, um welche Spuren es sich dabei handelt. Ich empfehle Dir daher auch Dir ein einheitliches Farbschema zurechtzulegen, das Du immer gleich verwendest. So weißt Du auch in einem Mix von vor zwei Jahren, dass es sich bei blauen Spuren um Vocals handelt, ohne das Du die Spur-Bezeichnung lesen müsstest!

Session mit Kanälen und Farbkodierung
Session mit Kanälen und fertiger Farbkodierung

Aufräumen für mehr Übersicht

Die Spuren eines Songs, die man angeliefert bekommt, laufen in der Regel alle ab Takt 1 bis zum Ende des Songs durch. Das bedeutet aber nicht, dass sie auch durchgängig Audiomaterial enthalten. Um hier ein wenig aufzuräumen und Teile mit absoluter Stille zu entsorgen empfiehlt sich die Funktion „Stile suchen“, die es in jeder DAW gibt und deren Funktion ich am Beispiel von Studio One hier schon mal ausführlich behandelt habe. Markiere einfach alle Audiospuren mit STRG- / CMD-A und nutze dann „Stille suchen“. Ãœbrig bleiben nur noch die relevanten Teile mit Audio-Inhalt. Neben dem aufgeräumteren Anblick bekommt man auch gleich ein klareres Gefühl dafür, wo im Songverlauf man sich gerade befindet.

Session mit Farbcodierung nach der Funktion "Stille suchen"
Session mit Farbcodierung und nach der Funktion „Stille suchen“

Standard-Busse für einen erste klaren Signalfluss

Jetzt fehlen noch ein paar Standard-Busse, auf denen ich meine einzelnen Kanäle gerne schon vor dem eigentlichen Mix zusammenfasse. Das sind zum einen ein BUS ausschließlich für die Instrumente, und ein weiterer exklusiv für sämtliche Vocal-Spuren. Ich lege also zwei Busse an, die ich passenderweise „Mukke komplett“ und „VOX komplett“ nenne und Route nun die Ausgänge aller Instrumenten -Kanäle auf „Mukke komplett“ und die aller Vocals auf „VOX komplett“.

Damit ich später auch Problemlos zwischen meinem Mix und dem Referenz-Titel hin- und herschauten kann, lege ich für die soeben erstellen Kanäle zusätzlich noch einen eigenen BUS an, den ich „PreFinal“ nenne, und auf dem dann der gesamte Mix inklusive Master-Bus-Kette zusammenläuft. Dies hat den Vorteil, dass man den Song komplett inklusive Masterkette hören kann, und trotzdem im direkten Vergleich mit dem Referenztitel hören kann, der dann natürlich als Ausgang auf den unbearbeiteten tatsächlichen Masters laufen muss.

Gute Aussichten

Die Session ist also bereit und wartet darauf, dass nun die ersten Mix-Entscheidungen getroffen werden. Wie laut ich mein zumeist wichtigstes Instrument am Start des Mixes einpegele und mit welcher Methode, das erfährst Du hier in Episode 02 von „Wir mischen einen Song“.

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