WERBUNG! Solange ich denken kann, sehen Großmembran-Mikrofone weitergehend gleich aus. Rund, etwas größer und in einer Spinne aufgehängt, die Trittschall vom Mikrofon Fernhalten soll. Nicht so das BH2 von JZ-Microphones. Nicht nur, dass dieser kleine schwarze Monolith in Lettland in Handarbeit gefertigt wird und eine sehr edle Haptik hat. Es ist auch quadratisch und hat ein großes Loch in der Mitte. Aber warum ist das so und vor allem, wie klingt das BH2, das im guten Musikalienhadel (zum Beispiel hier beim großen T) für ca. 650 € zu haben ist und damit zur gehobenen Mittelklasse zählt?
Klein, schwarz, lecker – das BH2 von JZ-Microphones
Die Optik ist mit Sicherheit ein echter Hingucker, aber das Loch ist ja nicht nur zum Material-Sparen vorgesehen, sondern dient einer ziemlich cleveren Art und Weise das Mikro zu befestigen. Denn die schon mal ungewöhnliche quadratische Bauart des Mikros lässt nicht zu , dass man es mal eben in eine Standard-Spinne hängen kann. Stattdessen gehört zum Lieferumfang eine an eine Raupe erinnernde Halterung, deren Beien Enden mit den passenden Gegenstücken im Innenraum des Loches verbunden werden. Diese optisch interessante, aber sehr platzsparende Aufhängung ermöglicht nicht nur das Mikro so sicher festzuhalten, man kann es auch sehr leicht drehen und positionieren.
Anfangs war ich noch recht vorsichtig und hatte Angst, dass das Mikro rausfallen könnte. Schnell aber fasst man Vertrauen und macht sich darüber keine Gedanken mehr, denn die Halterung hält das Mikro gut fest. Was man vom Scharnier an der Stativ-Befestigung nicht unbedingt sagen kann. Diese ist in der Handhabung nicht ganz ausgereift und erfordert schon, dass man die dortige Feststellschraube etwas grober anfasst, damit das Mikro nicht sofort nach vorne wegnackert. Aber einmal eingestellt steht das gute Stück fest und sieht einfach abgefahren cool aus.
Aussehen ist nicht alles …
Es zählen natürlich auch die inneren Werte und damit meine ich nicht unbedingt die technische Seite. trotzdem – und nur falls es Dich interessiert – hier mal kurz die technischen Daten vom BH2 von der Verpackung:
Aber seien wir mal ehrlich, heutzutage gibt es keine wirklich schlechten Mikrofone mehr. Stattdessen gilt es neben der Bewertung eines möglicherweise hörbare Grundrauschens (beim BH2 für mich nicht nicht feststellbar) vor allem um die klangliche Performance. Und die kann an nach wie vor am besten am „lebenden Objekt“ beurteilen – sprich beim Hören von Aufnahmen. Und die Möglichkeit möchte ich Dir auch geben, indem Du Dir die Spuren herunterladen kannst, die ich mit dem BH2 aufgenommen habe.
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Ich finde, dass die Eigenschaften eines Mikros sich immer dann verstärkt zeigen, wenn man damit gemachte Aufnahme stapelt und zusammen anhört. Speziell 12 Chor-Spuren gleichzeitig sind eine gute Möglichkeit, frequenztechnische Probleme offenzulegen. Gibt es hier unangenehme Höhen, Mitten oder Bässe fallen diese sofort auf! Addiert man die Spuren, potenzieren sich also positive wie negative Eigenschaften und wenn es nervige Frequenzen beim Mikro gibt, dann hört man sie spätestens bei 12 oder mehr gleichzeitig laufenden Aufnahmen.
So klingt das BH2
Die Aufnahmen mit dem BH2 gestalten sich in jeder Hinsicht unkompliziert und klanglich auf hohem Niveau. Es klingt nirgendwo unangenehm und schmeichelt sowohl Stimme als auch Instrumenten wie zum Beispiel Akustikgitarre, Bass (am Amp) oder Schlagzeug vor allem mit einem samtig-unaufdringlichen, aber nie dumpf klingenden Höhenbereich. Dabei werden speziell bei Gesang die S-Laute nie unangenehm überbetont und die Höhen klingen im besten Sinne edel. Und da sich das BH2 sowohl vor Instrument, Amp, als auch Stimme gut macht, kann man es durchaus als Allrounder ansehen, dass sich als „das eine Mikrofon“ fürs Projektstudio empfiehlt, wenn man nicht das Geld oder den Platz für einen ausufernden Mikro-Schrank hat.
Fazit
Lade Dir gerne die Spuren oben herunter, hör rein und misch auch gerne die Spuren zu einem fertigen Mix, denn dann siehst Du, wie wenig EQ man bei einer ordentlichen Aufnahme benötigt, die nicht zuletzt auf die Qualität des Mikrofons zurückzuführen ist.