Mehr Dynamik im Rap-Playback mit Automation

Von Jonas  |  Mix-Praxis 

„Was soll ich denn machen, das Playback ist halt nur ein Stereo-File!“ – So richtig diese Aussage ist, so falsch ist sie auch. In der Tat ist es schwierig, im Nachhinein noch Dynamik in einen Song zu zaubern, wenn der oder die Künstler wie im Rap üblich direkt zu einem Playback performt hat/haben. Schwierig ja, aber nicht unmöglich und unser „Partner in crime“ ist in diesem Fall die Automation!

Automation is like Dynamite

Denn wenn man einige Grundparameter der Dynmaik in Songs verstanden hat, lassen sich diese  mit ein wenig Automation sehr schnell hinzufügen.Und drei der wichtigsten Grundregeln lauten (nicht nur)  in diesem Zusammenhang:

„Ist es lauter, hat es mehr Energie!

„Klingt es breiter, wirkt es größer!“

„Je mehr Höhen, desto prominenter wirkt es“

Puderzucker für den Mix

Wenn man also mal davon ausgeht, dass ein Song im Refrain und speziell im letzten Refrain mit voller Power und Breite sehr präsent aufspielen soll, dann bedeutet das im Umkehrschluss, dass  man diese Faktoren an allen anderen Stellen im Song einfach „nur“ reduzieren muss. Also gilt es mithilfe von Automation

  • die Lautstärke des Playbacks in Strophe, Bridge und C-Teil etwa leiser zu regeln, als im Refrain,
  • die Stereo-Breite in den Strophen etwas weniger breit zu regeln, als im Refrain
  • die Höhen des Playbacks in den Strophen etwas beschneiden und im Refrain wieder voll zulassen

Mit diesen simplen Schritten kann man schon mal ganz subtil und für jeden Zuhörer verständlich die Power-Sektionen (z.B. die Refrains) von den energieärmeren Teilen abzugrenzen. Wir bekommen eine rudimentäre Dynamik im Song, die man nun noch dynamischer gestalten kann. Denn gerade wenn man die Ãœbergänge nicht statisch – also an oder aus – sondern fließen gestaltet, kann das Ganze noch interessanter klingen.

Und wie kann das aussehen?

Als Beispiel möchte ich hier anbringen, dass man mit einem Panorama-PlugIn zum Beispiel in den letzten 2, 4 oer auch 8 Takten vor dem Refrain einfach Stück für Stück die Stereo-Breite des Playbacks reduziert. Man kann da je nach Song durchaus auch vol bis Mono automatisieren, Und dann auf den ersten Schlag im Refrain stellt die Automation dann die Stereo-Breite auf volles Panorama. Der Effekt ist immens und macht den folgenden Refrain schön breit und fett. Dann noch schnell im Refrain eine um bis zu 2 db höhere Lautstärke, und schon ist das Prinzip verstanden und der Song um einiges interessanter! Ausprobieren und Rumtüfteln ist hier ausdrücklich erlaubt und erwünscht.

https://youtu.be/mIOQ8I28S4A

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