WERBUNG! OK, einen Song in 2 Stunden aufnehmen klingt nach einer echten Herausforderung. Aber ohne Kabel? Ist das eine zusätzliche Hürde oder eine Erleichterung? Um ehrlich zu sein ein Hilfsmittel und damit eine echte Erleichterung. Daher geht mein Dank an dieser Stele auch an die Freunde von #Sennheiser, die mir mit ihrer neuen #XSWirelessDigital Serie dabei sehr geholfen haben!! Ich hatte ja wirklich Bammel vor dem LIVE-Mix, denn einen kompletten Song in nur 2 Stunden aufzunehmen und rudimentär abzumischen ist schon echt nicht ohne. Aber mit den passenden Vorbereitungen, die ich etwas weiter unten erkläre, hat’s ganz gut geklappt! Und wenn Du Dir die Spuren zum selber mischen herunterladen möchtest, kannst Du das als BASIS-Mitglied hier machen!
Download Spuren (Stems) „Bis hierhin war gut“ (70bpm) aus der 2 Stunden Challenge
Ohne Kabel – #Sennheiser macht´s möglich
Dass ich also Dank der kabellosen Technik von Sennheiser zumindest nicht aufpassen musste über unendlich viele Kabel im Studio zu stolpern war da eine große Erleichterung! Zum Einsatz kam für meine Sprache im Video das XSWD (WD für Wireless Digital, also kabellos / digital) Lavalier Set. Dies ist nicht nur ultrakompakt und schnell einzusetzen, es hat auch eine superschnelle Mute-Funktion (stumschalten) mit der ich zum Beispiel am Schlagzeug mein Headset mit nur einem Druck auf den Knopf stummschalten konnte, damit das Headset nicht auch das gesamte Schlagzeug mit in den Stream transportiert!
Die Signalübertragung war blitzsauber und nahezu ohne Latenz möglich. Und da das Set auch und gerade für die Verbesserung von Audiosignalen bei Videos – also auch an der Kamera – gedacht ist, wird mir das Set auch in Zukunft sicher noch gute Dienste leisten ( #sennheiseraudio4video #yourinstantconnection )!
No Strangs attached – Gitarren und Bass
Auch die 4- und 6-Saiter konnte ich ohne großen Kabel-Salat aufnehmen. Und zwar dank des XS WD Pedalboard-Sets nicht nur kabellos, sondern auch noch gut gestimmt. Denn die Basis-Station vom Pedalboard Set hat auch gleichzeitig ein Stimmgerät integriert, sodass man mit einem Druck auf den Taster das Signal stummschalten und die Gitarre in Ruhe stimmen kann. Da hat mal jemand nachgedacht – klasse!
Vielen Dank übrigens auch noch mal an Sennheiser, dass ich das Pedalboard Set an einen glücklichen Zuschauer im LIVE-Strem verlosen durfte. Recording-Blog-Zuschauer Simon hat sich sehr gefreut und wird das Set schon beim nächsten Gig einsetzen. Vielleicht bekommen wir ja sogar ein Bild für die Pinnwand davon?!
Ein Song in 2 Stunden – Vorbereitungen
Wie schon gesagt, ohne passende Vorbereitungen ist so ein LIVE-Stream nicht machbar. Dazu zählt natürlich der ganze technische Kram für die Video-Übertragung, aber vor allem auch ein klares Konzept  für die reibungslose Aufnahme. Das unterscheidet aber den LIVE-Stream nicht von einer normalen Aufnahmesession mit der eigenen Band oder auch zahlenden Musikern im eigenen Studio. Es gilt: Je weniger Reibungsverluste während der Aufnahme, um so mehr Augenmerk kann auf dem perfekten Einfangen der bestmöglichen Performance liegen. Was habe ich also gemacht?
Akustikgitarre
In meinem Studio sind zumindest schon mal alle Instrumente vorhanden und aufgebaut, sodass ich mir hier über die Auswahl nur kurz Gedanken machen musste. Mehr Gedanken und Hirnschmalz sind da schon in die Mikrofonierung geflossen. Also welche Mikros nutze ich und was kann ich hier schon vorbereiten und einstellen? Für die Akustik-Gitarre habe ich als Mikro ein Sennheiser MD-441 gewählt, dass als dynamische Niere wenig vom Raumklang, aber viel Instrument aufnimmt. Parallel wurde die Akustik-Gitarre mit einem Kabel direkt per DI-Box (Universal Audio 6176) aufgenommen. Hier konnte ich das Kabel mit dem Sender der XSWD-Serie ersetzen!
E-Gitarre / Bass
Für die GItarren kam zum einen mein Marshall JCM-800 4210 von 1986 mit einer Selbstbau SilentBox (Celestion Blackback aus den 70ern / Shure SM57) zum Einsatz, zum anderen mein Kemper Profilen Amp, der nahezu auf Knopfdruck jeden Amp-Sound der Welt liefert. Beide wieder per XSWD-Sender mit meiner MusicMan Silhouette verbunden. Den Bass habe ich übrigens direkt in meinen Universal Audio 6176 gesteckt, denn über diesen feinen Röhrensound geht nahezu nichts!
Vocals aufnehmen
Auch für die Vocals kam der 6176 zum Einsatz, dieses mal aber mit dem Neumann U87 aus den 70ern. Diese Kombi ist meine Lieblings-Aufnahmekette, denn der Sound ist immer gut. Immer. Punkt! das einzige, dass die Aufnahme in diesem Fall „versauen“ kann, ist das jeweilige Individuum vor dem Mikro aber das hatte ich ja zum Glück selber in der Hand 😉
Schlagzeug
Am Schlagzeug waren das ein Audix D6 sowie ein Shure Beta 91a in der offenen Bassdrum, ein altes Sennheiser MD-421 an der Snare, ein einzelnes Cascade FatHead II am Overhead, sowie ein (auch schon älteres) Neumann U-87 als Raum-Mikro. Und um im LIVE-Stream möglichst ungehindert aufnehmen zu können, habe ich für die Gitarren und das Schlagzeug schon vorher alles verkabelt, angeschlossen, die Aufnahmepegel eingestellt, notiert und dann entsprechend schnell eingestellt sobald ich zu dem jeweiligen Instrument kam.
Nahtloses Arbeiten für bessere Aufnahmen
Alle Mikros waren wie gesagt aufgestellt, eingepegelt und bei Bedarf nur einen Handgriff weit weg. Daher konnte ich ruckizucki und in genau der folgenden Reihenfolge aufnehmen:
- mit der Akustik eine Pilotspur als Orientierung
- Schlagzeug
- Bass
- Akustik neue Aufnahme
- E-Gitarren (Rhythmus, Einwürfe und Lead-Linie)
- Vocals
2 Stunden und einen Gullfoss weiter
Ich bin Dank der Vorbereitung und der kabellosen Arbeitsweise tatsächlich nicht nur in 2 Stunden durch die Aufnahmen geflogen, ich hatte auch noch Zeit für einen rudimentären Grundmix. Und das Ergebnis hat mich tatsächlich überrascht, denn nur mit Volume, Panorama und dem intelligenten, dynamischen Equalizer Gullfoss von Soundtheory habe ich tatsächlich einen anständigen Roughmix hinbekommen. Natürlich nicht hochgradig poliert, mit perfekter Dynamik und so weiter. Aber trotzdem war alles zu hören, kein Signal sticht heraus und am ehesten hat mich die trockene Stimme und manchmal zu leise am Ende dazu inspiriert, vielleicht doch noch ein Delay und einen Kompressor ins Auge zu fassen.
Fazit
Man muss also gar nicht 2 Wochen an nur einem Song rumschrauben, wahrscheinlich geht es mit weniger Schnickschnack auch deutlich schneller. Aber will man das wirklich?! Letztenendes ist der Weg auch immer das Ziel und wie viel oder wie wenig Zeit Du in einen Mix steckst bzw. stecken musst lag und liegt auch weiterhin an der Qualität von Performance und Aufnahmen. Und wenn da alles klappt, ist es egal ob Du den Song in 2 Stunden oder 2 Wochen aufnimmst. Der Mix wird relativ zügig und sauber von der Hand gehen – versprochen!