Lauter gleich besser? | Gitarrenrecording Teil 3

Von Jonas  |  Recording 

Was für eine Frage, denn jeder, der weiss, dass man manche Amps sogar bis 11 (!) aufdrehen kann – also immer einer mehr als wie du – geht erst mal davon aus, dass dies nicht nur lauter, sondern eben auch besser ist. Aber gilt diese Weisheit auch im Studio? Die Antwort ist wie so oft: Jein!

Was heißt hier Dynamik?

Richtig ist, dass der Amp und die gesamte Aufnahmekette bei hoher Lautstärke durchaus anders klingen. Der Verstärker bringt neben Vorstufen- auch Endstufen-Sättigung in den Sound mit ein, der Speaker macht einen deutlich größeren Hub und bewegt dadurch mehr Luft, die Spule oder Membran des Mikrofons (je nach Bauart) macht größere Bewegungen und insgesamt ist rein physisch einfach schon deutlich mehr Energie  am Start. Aber kommt diese auch im Rechner an – also nach den A/D-Wandlern!

Ich kann nicht lauter …

Sound (ob laut oder leise aufgenommen) ist ja immer subjektiv, ob besser oder schlechter liegt ausschließlich im Ohre des Belauschers. Was aber definitiv im Rechner ankommt ist ein deutlich höheres Grundrauschen des Amps frei nach der Gleichung „je lauter desto Rausch!“. Und das sollte man in der Nachbearbeitung tunlichst für alle Spielpausen rausschneiden.  Was sich bei hoher Lautstärke aber (zumindest bei mir) auch ändert ist meine Spielweise! Denn zum einen macht es unheimlich Laune bei hoher  Lautstärke zu rocken, zum anderen gibt es deutlich schneller coole Feedbacks und Interaktionen zwischen Seite und Speaker, die mein Spiel beeinflussen. Und diese Spiel-Energie kann man meiner Meinung nach genau so hören, wie ein Grinsen beim Singen. Glaubst du nicht? Dann probier´s doch mal aus. Also nicht nur laut zu rocken, sondern auch mal beim Singen zu grinsen 🙂

Auch dieses mal könnte Ihr die (nun ergänzten) Files für Studio One runterladen. Den Link findet Ihr hier:

Rock_Tut_Amps_10_2016.zip

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