Hz – Warum Du Hz mit großem H schreiben musst

Muss man Hz mit großem H schreiben?

Egal ob in meinen Youtube-Tutorials, beim Mix in der DAW oder auch beim Nerd-Talk am Musiker-Stammtisch –  überall begegnet uns die Abkürzung “Hz”. Besonders oft arbeiten wir mit Hz-Angaben beim Equalizer, wo wir gezielt bestimmte Frequenzbereiche bearbeiten (mehr dazu und wie Du bestimmte Frequenzen noch besser hören kannst in diesem detaillierten Equalizer-Artikel). Doch warum wird die Frequenzeinheit ausgerechnet mit “Hz” abgekürzt, und wie schreibt man diese Abkürzung korrekt?

Heinrich Hertz – Der Mann hinter der Einheit

Die Antwort führt uns tief ins vorletzte Jahrhundert (oder letzte Jahrtausend, ganz wie Du magst) und zu dem deutschen Physiker Heinrich Rudolf Hertz (1857-1894). Dieser war nicht nur ein Pionier der Elektromagnetismus-Forschung, sondern auch der erste Mensch, der die Existenz elektromagnetischer Wellen experimentell nachweisen konnte, und damit die Grundlage für alles, was wir heute über Funkwellen, Radio und drahtlose Kommunikation wissen.

Von Hertz zu Hz – vom Namen zur Einheit

Obwohl Heinrich Hertz selbst den Begriff “Frequenz” in der heutigen Art wohl nicht verwendet hat, wurde er von der wissenschaftlichen Gemeinde für seine Beiträge zur Physik in der wohl größten Form der Anerkennung geehrt.

1930 wurde nämlich die offizielle Einheit für die Frequenz nach ihm benannt. Das Hertz wurde als die Anzahl der Schwingungen pro Sekunde definiert – ein Hertz entspricht also einer Schwingung pro Sekunde.

Die Abkürzung “Hz” folgt dabei den international anerkannten Regeln für Einheitensymbole, wonach Einheiten, die nach Personen benannt sind, mit einem Großbuchstaben am Anfang abgekürzt. Und deswegen heißt es zum Beispiel

– “Hz” (nicht hz) für Hertz

– “W” (nicht w) für Watt (nach James Watt)

– “V” (nicht v) für Volt (nach Alessandro Volta)

– “A” (nicht a) für Ampere (nach André-Marie Ampère)

Die korrekte Schreibweise: Immer mit großem H

Die Abkürzung wird immer mit großem “H” und kleinem “z” geschrieben, also „Hz“. Und das gilt universell, egal, ob die Abkürzung am Satzanfang, in der Mitte oder am Ende eines Satzes steht.

Gut zu wissen: Es handelt sich um “Hertz” (mit “tz”), nicht um “Herz” (mit “z”). Auch wenn das menschliche Herz zwar auch eine Frequenz hat – der Herzschlag wird ja in Schlägen pro Minute gemessen -, hat die Einheit Hz nichts mit dem Organ zu tun, sondern ist ausschließlich als Anerkennung und Ehrung von Heinrich Hertz zustande gekommen.

So ist es richtig

– 20 Hz bis 20.000 Hz (hörbarer Frequenzbereich)

– 48 kHz Abtastrate

– Der Subwoofer reicht bis 30 Hz hinunter

So ist es falsch

– 20 hz bis 20.000 hz

– 48 khz Abtastrate

– Der Subwoofer reicht bis 30 hZ hinunter

Fazit zu Herz, Hertz und Hz

Die Abkürzung “Hz” ehrt Heinrich Hertz, einen der wohl wichtigsten Physiker des 19. Jahrhunderts. Die Schreibweise mit großem “H” und kleinem “z” folgt dabei  internationalen Konventionen für Einheitensymbole.

Wenn Du also das nächste Mal einen Equalizer einstellst oder über Frequenzgänge sprichst, bist Du jetzt ein Wissender, denn Du kennst Heinrich Hertz – den Mann, der vor über 130 Jahren den Grundstein für eine wichtige Einheit in unserem Lieblingshobby gelegt hat und dessen Name auch heute noch jeden Tag und in jedem Tonstudio der Welt zu hören ist.

PS: Frequenzen gezielter hören und bearbeiten

Wenn Du mehr über den Einsatz von Equalizern erfahren möchtest, ohne ständig die richtige Frequenz zu erraten, dann findest Du in diesem Blogartikel “Equalizer richtig einsetzen” detaillierte Tipps und Tricks, wie Du Frequenzbereiche ganz einfach erkennen, benennen und anschließend gezielt bearbeiten kannst.

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