Automation für bessere Beats und Produktionen

Von Jonas  |  Mix-Praxis 

Ich bin der Meinung, dass man das Rad nicht neu erfinden muss, wenn es andere schon getan haben, und daher lasse ich mich gerne von erfolgreichen Produktionen inspirieren. Zu dem Zweck höre ich trotz meiner „fortschreitenden Vergreisung“ immer wieder jugendorientierte Radio-Sender, auch wenn die Musik nicht unbedingt in den Bereich meiner musikalischen Sozialisation und Hörgewohnheiten fällt. Aber ich höre mir halt unglaublich gerne die Produktionen an und lege dabei viel weniger Wert darauf, wie der EQ oder Kompressor eingestellt ist, oder welche Hallräume benutzt wurden. Nein, ich achte viel mehr auf die vielen Kleinigkeiten, die in den modernen Produktionen von Pink, Katie Perry, Ellie Golding, Alle Farben oder auch Sean Paul zu finden sind.

Kleinvieh macht auch Mist

Und gerade von diesen Kleinigkeiten gibt es heutzutage so wahnsinnig viele in einem normalen Song, dass das Ohr gar nicht weiß, wo es zuerst hinhören soll. Mit anderen Worten eine riesige akustische Spielwiese für den interessierten Zuhörer, der sich nicht von den anzüglichen Zeilen des (fast) singenden Adonis im Autotune-Gewitter ablenken lässt.

Hören wenn man Zeit hat

So saß ich also neulich im Auto und hörte eine wirklich großartige Pharrell Williams-Produktion, bei der mir mal wieder jede Menge gute Laune und eine Kleinigkeit ins Ohr fiel. Und zwar nutze er – wie so viele Produzenten heute auch – zusätzlich oder auch als Ersatz für die Snare einen Klatscher, einen Handclap.-Sound Aber diesen eben nicht einfach so, sondern abwechselnd einmal mono in der Mitte und einmal stereo links und rechts außen.

Es kann so einfach sein …

Also ab nach Hause und in die aktuelle Produktion eine Clap jeweils auf die zwei und die vier vom Beat gelegt. Anschließend lade ich in die Clap-Spur ein PlugIn, mit dem man ein Mono-Signal Stereo verbreitern kann. Ich mache dies entweder in Logic mit dem Sample-Delay (linke Seite nicht verzögern, rechte Seite ab 10-20 ms verzögern), oder auch gerne (DAW-unabhängig) mit dem Stereomaker der PlugIn-Alliance. Wenn ich eins dieser PlugIns aktiviere erklingt der Klatscher in voller Stereo-Breite, wenn nicht aktiviert „nur“ mono aus der Mitte.

Automation erleichtert den Mix

Nun kann ich ganz einfach per Automation das PlugIn jeweils abwechselnd von Klatscher zu Klatscher aktivieren und deaktivieren, sodass ich den gleichen Effekt bekomme, den ich auch bei Pharrell gehört habe. Der Beat scheint plötzlich ein kleines bisschen mehr zu leben und genau das ist es, was ich wollte. Diesen Effekt kann man nun zum Beispiel im ganzen Song, oder nur in den Refrains, oder auch nur im letzten Refrain benutzen, ganz nach Geschmack. Aber mehr Abwechslung bringt schon so eine Kleine Anpassung, und davon kann ein Song nicht genug haben.

Mitmachen ist angesagt

Welche kleinen Automationen machst Du so in deinem Mix, damit das Arrangement ständig in Bewegung ist, oder ist Dir das ganze „Gehampel“ egal und du sagst Dir, dass Deine Musik ohne Autimationen ehrlicher und bodenständiger klingen? Schreib es uns allen unter diesen Artikel und ich bin sehr gespannt, was ich von Dir noch lernen kann, um mich für meinen nächsten Mix neu inspirieren zu lassen.

https://youtu.be/Un0d7JDBl7s

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