Attack, Decay, Sustain und Release (ADSR) | Synthesizer-Regler erklärt

Von Jonas  |  Mix-Praxis 

ADSR beim Synthesizer

OK, meine Kernkompetenz liegt eher im Bereich der Seiten und Schlag-Instrumente. Dennoch setze ich in Produktionen gerne auch Synthesizer (Synthies) ein – sei es als Bass, Drum-Ergänzung (wie zum Beispiel hier), Streicher oder auch mal eine Fläche. Wenn Du zu diesem Zweck auch hin und wieder Synthies (oder auch Sampler) einsetzt, ist es nützlich zu wissen, was die einzelnen Regler bedeuten und bewirken. Und die vier Regler ADSR, die bei fast jedem Synthie zu finden sind, schauen wir uns heute mal etwas genauer an!

ADSR – in jedem Synthie zu finden

ADSR ist eine Abkürzung für 4 Regler, die die Hüllkurve des Sounds beeinflussen. Mit Hüllkurve ist die Ausgestaltung des im Synthie entstehenden Sounds, also

  • wie stark oder weich erklingt der Sound nach dem Anschlag des Tons,
  • so schnell klingt er ab,
  • wie laut ist er wenn man die taste hält und
  • so schnell klingt der Sound ab, wenn man die Taste los lässt.

Im Bild muss man sich das ungefähr so vorstellen und direkt damit verbunden sind dann die Bergriffe Attack, Decay, Sustain und Release:

Attack, Decay, Sustain und Release
Attack, Decay, Sustain und Release im Synthesizer

4 Regler für ein Hallelujah

Wenn man die ADSR Parameter betrachtet, regeln drei davon eine zeitliche Komponente (Attack, Decay, Release) und einer einen Pegel (Sustain):

  • Attack regelt die Zeit die vergeht, bis der Sound nach dem Anschlag der Note mit maximal-möglichem Pegel erklingt
  • Decay reget die Zeit, die vergeht, bis der Sound vom erzielten Maximum nach dem Anschlag bis zum Erreichen des Sustain-Levels braucht
  • Sustain ist der Pegel, mit dem der Sound nach Ablauf der Decay-Zeit erklingt
  • Release regelt die Zeit, die nach lösen des Tons (oder der Taste) vergeht, bis der Sound von Sustain-Pegel auf Null gefallen ist

Hat man diese Funktionen erst mal verinnerlicht, kann man mit ADSR das Ein- und Ausschwingverhalten jedes Sounds im Synthie (aber auch in Samplern) ganz einfach beeinflussen.

ADSR-Beispiele

Nehmen wir einfach mal einen Streichersound, der für den Song ein wenig zu hart im Anschlag erklingt. Einfach die Attack-Zeit ein wenig länger machen und schon schwingt der Streicher schön ein. Oder ein Bassdrum-Sound oder Sample, dass ein wenig mehr Attack haben soll. Anstatt zum Transient Designer zu greifen, kann man auch die Attack und Decay–Zeit kurz einstellen und das Sustain ein wenig runter regeln und schon sollte die Bassdrum mehr „knack“ vorne dran haben. Es lohnt sich definitiv mit ADSR rumzuspielen, denn auch ein Sound mit einem starken Anschlag kann mit einer langen Attack-Zeit ganz anders klingen. Oder ein schneller Lead-Sound mit kurzem Release klingt gleich ganz anders, wenn man die Release-Zeit länger stellt und den Sound damit deutlich mehr legato spielen kann. Ausprobieren ausdrücklich erwünscht!

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