#14: Sauberer Background-Chor ohne nerviges Editieren | Recording-Blog Adventskalender

Von Jonas  |  Mix-Praxis 

Wenn viele Leute zusammen singen, treffen die wenigsten exakt den selben Einsatzpunkt. Das gilt natürlich auch für eingesungene Backgroundchöre mit vielen Spuren. Und gerade beim Chor kann schon eine amtliche Zahl von Spuren zusammenkommen. 8 sind es bei mir nahezu immer (4 jeweils gedoppelt), aber wenn man es mal richtig gut machen will, dann sind es auch schnell mal 20 oder mehr (siehe ABBA). Diese Spuren alle so zu editieren, dass die Startpunkte exakt auf dem selben Punkt liegen, kann schon mal zu einer echten Fleißarbeit ausarten.

Quick and dirty

Aber es geht auch schneller. Entweder für den zeitarmen (wahlweise faulen) Mischer, oder weil man der Band mal eben einen Roughmix mitgeben möchte. Die Motivation ist hier eigentlich egal, denn das Ergebnis kann durchaus überzeugen. Zu diesem Zweck sollten alle Chorspuren auf einem Bus zusammenlaufen. In diesen Bus lädt man nun als erstes PlugIn ein NoiseGate, welches Sidechain-tauglich sein sollte. Denn das ist auch schon der Trick: Wenn man nämlich nun einstellt, dass eine der vielen Chor-Stimmen die Sidechain ansteuert (die Referenz-Stimme), ist automatisch sichergestellt, dass auch die anderen Stimmen, die durch den Bus laufen, nur dann zu hören sind, wenn auch die Referenz-Stimme singt – oder eben nicht. Damit definiert die Referenz-Stimme die Start- und Endpunkt des gesamten Chors ganz sauber und man kann nun mit dem Threshold noch den Einsatzpunkt des Gates steuern sowie mit Attack und Release justieren, wie hart oder weich das Gate die Chorstimmen erklingen lässt.Im Zweifel müsste man „nur“ die Referenz-Stimme sauber editieren (Start- / Endpunkt und Athmer rausschneiden) um es richtig ordentlich zu machen.

Vielseitig einsetzbar – auch im Metal!

Das Ganze ist aber natürlich nicht nur auf den Backgroundchor beschränkt, denn gerade in diversen Metal-Arten wird häufig mit Unmengen an Gitarren gespielt. Und weil bei einigen Metal-Stilrichtungen auch harte Starts und Stops vorkommen und diese wirklich sehr präzise erklingen müssen, kann man mit der oben genannten Methode auch hier ohne großen Editierungs-Wahnsinn schnell saubere Ergebnisse bekommen. Schnell und dreckig – aber auch effizient und gut!

https://youtu.be/rB-HDVAXrVo

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