#08: Zu leise oder zu laute Aufnahmen retten mit izotope RX 6 Elements | Recording-Blog Adventskalender

Von Jonas  |  Mix-Praxis 

Es gibt wohl nichts schlimmeres als eine einmalige Aufnahme, die mißlingt. Einmalig bedeutet ja nun mal nicht wiederholbar und damit unwiederbringlich vorbei. Sollte aus welchen Gründen auch immer diese einmalige Aufnahme entweder viiiiiel zu leise oder viiiiel zu laut (und damit übersteuert) sein, gab es früher nur eins: Ärgern, leiden und nach einer neuen Gelegenheit suchen.

30 Minuten mit … – eine Spezialsituation

Ich selbst komme immer wieder in die Situation, in der es schnell gehen muss, in der man jede Menge Sachen gleichzeitig machen muss und am Ende dann doch einfach vergisst, noch mal eben den Aufnahmepegel zu überprüfen. Bei meinen Interviews ist es mir mindestens schon zwei mal passiert, dass ich vor lauter Aufregung, Licht aufbauen, quatschen, Kamera richtig einstellen, etc. einfach am Ende vergessen habe, den richtigen Pegel einzustellen oder die Kamera-Schärfe zu justieren. Allerdings kann ich ein unscharfes Video schlichtweg nicht benutzen, eine zu leise oder zu laute Aufnahme jedoch schon – und zwar mit der Hilfe von izotope RX 6 Elements (VK 119 Euro beim großen T).

Das richtige Werkzeug für die richtige Aufgabe

Denn in der Tat sind mir die oben genanten Fehler bei den Interviews mit Vincent Sorg und Michael Krusch genau so passiert. Flüchtigkeitsfehler, aber nichtsdestotrotz verheerend. Die Aufnahme bei Vincent war völlig übersteuert, die mit Michael bei der Tegeler Audio Manufaktur viel zu leise – mit anderen Worten beide eigentlich unbrauchbar. Dennoch konnte ich die Verzerrungen der Übersteuerung fast rückstandslos mit dem izotope-Tool De-Clip entfernen. Denn wenn man diesem genialen PlugIn das Audio-Signal zuspielt, kann man die Grundlautstärke damit reduzieren (oder vorher selber machen) und mit dem Threshold-Regler einfach den Arbeitspunkt des PlugIns einstellen, ab dem die durch die Übersteuerung quadratisch geformten Audio-Wellen wieder um ihre Rundung ergänzt, quasi „ent-zerrt“ werden. Die zu leise Datei musste ich ja eigentlich nur lauter machen – allerdings um satte 24 db und selbst bei einer 24-Bit-Aufnahme holt man damit unweigerlich auch das Grundrauschen sowohl der Hardware als auch des Raumes mit nach oben. Aber mit De-Noise, einem selbstlernenden Filter, ist es quasi ein Kinderspiel, das Signal zu entrauschen. OK, es verliert ein wenig an Höhen, aber die kann man nachträglich guten Gewissens wieder reindrehen.

Fertig ist fertig wenn ich sag ist fertig!

Und schon konnte ich die beiden Dateien nahezu ganz normal weiter bearbeiten und beide Interviews konnten gerettet werden. Aber trotz der Tatsache, dass ich Schwein gehabt habe, ist die Lektion gelernt und ich hoffe, dass ich die beiden PlugIns so schnell nicht noch mal brauchen werde!

https://youtu.be/saTgbFDrR_4

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